Historical - Sarah - Sie Sind Zauberhaft by Anne Ashley

Historical - Sarah - Sie Sind Zauberhaft by Anne Ashley

Autor:Anne Ashley [Ashley, Anne]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Fiction, General
ISBN: 9783954467648
Google: iv3OCgAAQBAJ
Herausgeber: HarperCollins
veröffentlicht: 2013-12-16T00:00:00+00:00


„Ja, meine Liebe, das habe ich vor.“ Ihre Ladyschaft, die sehr zufrieden mit sich schien, bedeutete Sarah, sie möge sich aufs Bett setzen. „Ich war seit dem Tod deiner Patentante nicht mehr in London. Höchste Zeit, dass ich mich aufraffe und wieder in der Gesellschaft zeige, solange ich noch einigermaßen auf den Beinen bin. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit alten Bekannten. Zwar hatte ich erwogen Henrietta zu bitten dich unter ihre Fittiche zu nehmen, da auch Sophia debütiert, aber ich glaube, mit mir wirst du mehr Spaß haben.“

Sarah runzelte die Stirn. „Entschuldigen Sie, Madam, aber ich verstehe nicht ganz. Wer ist Henrietta?“

„Die Countess of Styne, meine Liebe, die Frau meines Sohnes Henry. Und Sophia ist ihre älteste Tochter. Bertram, ihr erstgeborener Sohn, studiert in Oxford. Er hat zwar nicht viel im Kopf, ist aber nett und harmlos. Die vier übrigen Sprösslinge, alle noch in den Kinderschuhen, sind auch nicht viel klüger.“

„Ich freue mich schon, ihre Bekanntschaft zu machen“, gab Sarah höflich, wenn auch etwas unsicher zurück.

„Sie werden für Ende der Woche zurück erwartet und werden mich sicher bald besuchen“, bemerkte die Dowager Countess wenig begeistert. „Henrietta ist mit Verstand nicht übermäßig gesegnet, dafür hat sie ein gutes Herz. Sie wird dir gefallen wie den meisten Menschen. Aber der Gedanke mehrere Wochen mit meiner Schwiegertochter unter einem Dach zu leben behagt mir nicht. Ich muss mit Marcus reden. Sicher stellt er uns sein Stadthaus am Berkeley Square für die Dauer der Saison zur Verfügung.“ Die alte Dame sah auf die Uhr. „Und jetzt lauf, meine Liebe. Du solltest Marcus nicht warten lassen. Und seid pünktlich wieder zurück. Gleich nach Tisch fahren wir nach Devizes.“

Buddle erwartete sie schon in ihrem Zimmer, und Sarah schlüpfte eilig in das modische goldgelbe Reitkostüm. Sie ließ sich das Haar aufstecken und den farblich passenden Zylinder verwegen schräg aufsetzen. Von irgendwoher hatte Buddle schwarze Handschuhe herbeigezaubert, und als Sarah das Haus verließ, fühlte sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben wie eine elegante junge Dame.

Zu ihrer Verwunderung traf sie auf dem Hof vor den Stallungen niemanden an und vertrieb sich die Wartezeit damit, das Äußere des Hauses zu inspizieren, das für die nächsten Wochen ihre Bleibe sein würde.

Die Februarsonne hellte die Mauern auf und ließ den grauen Stein in rosigen Tönen schimmern, ihren Strahlen gelang es jedoch nicht, die zahlreichen dunklen Winkel des verwilderten Gartens zu durchdringen. Sarah blickte zu den hohen Buchen und Ulmen auf, die trotz ihrer winterlichen Kahlheit das Haus stark verschatteten.

Schon am Abend zuvor war ihr aufgefallen, dass Clegg sehr früh Kerzen angezündet hatte um die Düsternis aus den Räumen im Erdgeschoss zu vertreiben. Ein wahrer Jammer, dachte Sarah, als sie die Vorderfront des elisabethanischen Gebäudes betrachtete.

Es war ein bezauberndes, wohnliches Haus, nicht groß, aber von ausgewogenen Proportionen. Zwei, drei fleißige Gärtner hätten den Garten bald in Ordnung gebracht, und wenn erst ein paar Bäume gefällt waren, würden die Räume viel Helligkeit gewinnen.

Da ertönte Hufschlag, und sie drehte sich um. Ravenhurst passierte auf einem großen Fuchs den Torbogen. Ein zweites Pferd führte er am Zügel.



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